wechselstrom

   

 

 

 

 

 

 


 


 
  fotos © christoph theiler  

 

 

 

wackelsteinprothesen im waldviertelfestival 2014

 

ausstellung/exhibition

Kunstfabrik Groß-Siegharts
Karlsteiner Straße 4
3812 Groß-Siegharts

Vernissage: Sa, 21.Juni 2014, 19 Uhr

Finissage: So, 6.Juli 2014, 19 Uhr

Öffnungszeiten: 21.Juni - 6. Juli 2014, Mi - So jeweils 13 -18 Uhr

 

Wackelsteine sind Naturphänomene, in der die Logik unseres Alltagsvorstellung verschoben wird: Tonnenschwere Steine lassen sich mit wenig Kraft,
wie durch "Zauberhand" in Bewegung versetzen. Das funktioniert deshalb, weil diese Steine in einem labilen Gleichgewicht durch ihren Auflagepunkt gehalten werden.

Wackelsteine sind ein Produkt der natürlichen Erosion, die bewirkt hat, dass größere Graniteinheiten ihren Schwerpunkt lotrecht über ihrem Auflagepunkt finden. Leider ist der Erosionsprozess
der Natur nicht immer erfolgreich im Auffinden dieses lotrechten Auflagepunkts, so dass es „humpelnde“ Wackelsteine gibt. Diese haben entgegen der Idealform, die sich dadurch auszeichnet,
dass sich der Stein bei geringstem Windhauch zur einen oder anderen Seite neigt, einleicht verschobenes labiles Gleichgewicht. Dieses kann nur durch zusätzlichen Kraftaufwand in
die typische Wackelsteindynamik gebracht werden. Auf diese Weise steht das Projekt „Wackelstein-Prothese“ an der Schnittstelle von naturgegebenen Massen, den Hebelgesetzen der Physik
und einfachen Maschinen, die zu einer Stabilisierung des natürlichen Systems beitragen. Damit werden die Gegensätze Natur und Maschine jenseits von ökonomischen Erwägungen und
Nutzungsbedingungen ausgesöhnt.
Die „Wackelstein-Prothese“ versetzt unvollkommene, weil nicht wackelnde Waldviertler Granitblöcke mittels einer speziell dafür entwickelten hydraulischen Konstruktion in die idealtypische
Bewegung von Wackelsteinen. Beim Viertelfestival NÖ werden erstmals verschiedene Situationen erforscht und dokumentiert. Als Ergebnis werden drei bis vier Granitstein-Ensembles aus
dem Waldviertel in verkleinertem Maßstab nachgebaut, mit hydraulischen Prothesen versehen, betrieben und im Rahmen einer Ausstellung öffentlich zugänglich gemacht. Ziel ist, die getesteten
Prothesen an ausgewählten Blöcken in natura zu installieren.
Kriterien für die Auswahl der Steine-Ensembles Feldforschungen im Waldviertel zeigten, dass es neben den bekannten Wackelsteinensembles auch solche gibt, die aufgrund ihrer Anordnung
beinahe wackeln könnten, d.h. der Schwerpunkt ist nur um wenige Zentimeter entfernt vom Angelpunkt einer möglichen Wackelbewegung. Diese kaum beachteten Ensembles werden
ins Blickfeld gerückt und die von Natur aus angelegten Bewegungsmuster zur Entfaltung gebracht.


Renate Pittroff
, Studium der Germanistik, Theater-, Film- und Medienwissenschaft
in Wien. Arbeitet in den Bereichen akustische Kunst, experimentelles Theater sowie Medienkunst
schafft Arbeiten für den öffentlichen Raum. Internationale Ausstellungstätigkeit.
Christoph Theiler, lebt und arbeitet seit 1982 in Wien. Studium in Nürnberg,
Stuttgart und Wien. Kompositionen für Kammermusik, Orchester, elektronische Musik und Arbeiten
für Hörspiel und Kunstradio. Viele seiner Werke sind in den Bereichen Klanginstallation, Media-Art, Social-
Sculpture angesiedelt.
„wechselstrom“ wurde von Christoph Theiler und Renate Pittroff 2004 gegründet und ist im 16. Bezirk
Wiens beheimatet. Dort befindet sich auch der Off-Space-Galerie „wechselstrom“, der als Arbeits-, temporärer
Ausstellungs- und Performanceraum betrieben wird. Neben Arbeiten für Theater und Hörspiel sind
wechselstrom im Bereich Klanginstallation, Media-Art und Social-Sculpture aktiv. REPLY war ein Projekt zum
Mozartjahr, in dem Mozarts Bettelbriefe noch einmal unter eigenem Namen an die 100 reichsten Deutschen
und Österreicher verschickt wurde. Das „Viertelfestival NÖ“-Projekt SAMENSCHLEUDER sollte das Autofahren
zu einer umweltfördernden Maßnahme transformieren. Bei TRACKER DOG, ebenfalls ein Viertelfestival-
Projekt, folgten die Besitzer ihren Hunden. Aus den mit GPS aufgezeichneten Routen wurden neue
Wanderkarten für Niederösterreich erstellt. Ein PIEFKEDENKMAL wurde im Rahmen des „Viertelfestival NÖ“
2009 in Gänserndorf bei Wien aufgestellt. Es ist eine Klangskulptur aus Corten-Stahl. RE-ENTRY (2010) war
eine experimentelle Opernproduktion für das Oldenburgische Staatstheater.


www.kunstfabrik-gross-siegharts.at

www.viertelfestival-noe.at/wackelstein-prothesen

in Kooperation mit:

 

 

Gesamtprogramm von Waldviertelfestival: http://2014.viertelfestival-noe.at/

das viertelfestival nö waldviertel 2014 wird gefördert von:

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kunstfabrik Groß Siegharts