Kunstraub, Recherche, Familiengeschichte = ≠ Kriminalroman
BARBARA BONGARTZ (Berlin) liest aus ihrem Roman PERLENSAMT (weissbooks,
2009)
Einleitung: PETRA MESSNER (Alte Schmiede)
Während Martin Saunders, amerikanischer Kunsthistoriker
und Angestellter eines Auktionshauses, sämtliches Material
vernichtet, das die Familiengeschichte von David Perlensamt
dokumentiert, lässt er die Ereignisse des letzten Jahres Revue
passieren: Er erinnert sich an die Faszination und Verunsicherung, die
David Perlensamt auf ihn ausgeübt hat, ruft sich all die
Widersprüche rund um dessen Gemäldesammlung ins
Gedächtnis, die ihn zu seinen Nachforschungen angeregt haben.
Die Auseinandersetzung mit der Thematik der Raubkunst aus der NS-Zeit
bildet den Hintergrund zu Barbara Bongartz' rasant erzähltem
Roman, dessen Handlung durch widersprüchliche Aussagen,
Täuschungen und gut gehütete Familiengeheimnisse
vorangetrieben wird und der immer wieder durch detaillierte
Bildbeschreibungen zu beeindrucken und durch überraschende
Wendungen zu verblüffen weiß.
"Barbara Bongartz hat einen unerhörten Kriminalroman geschrieben,
der mehrere Familienerzählungen ist. Sie skizziert Menschen im
Unausgesprochenen ihrer Geschichten und Sehnsüchte, die in ihren
Denk- und Gefühlsmustern schaudern machen". (José F. A.
Oliver, Offenburger Tageblatt)
Barbara Bongartz, *1957 in Köln, lebt seit 2002 in
Berlin. Studium der Theater- und Filmwissenschaften, Kunstgeschichte
und Philosophie in Paris, München, Köln. Anschließend
Dozentin an der Filmhochschule Köln. - Bücher (Auswahl): Das
Böse möglicherweise (1994); Stücke fürs Herz
(1995); Eine der Geschichten aus Donner & Sturm (1997);
Örtliche Leidenschaften. Compilationes (1997); Herzbrand. Der Fall
Cordelia Richter (1999); Die amerikanische Katze (2001); Inzest oder
Die Entstehung der Welt (mit Alban N. Herbst, 2002); Rosa Immergruen
(2002); Der Tote von Passy (2007).
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